Antwort auf den zweiten Brief

Lieber Onkel Peter,

vielen Dank für Deine rasche Antwort, sie ist sehr hilfreich! Das Beispiel vom Granatapfel gefällt mir.

Nun nimm mir bitte nicht übel, was ich jetzt sage. Beim Thema Bibelauslegung sind die Widersprüche eigentlich nicht mein Problem, das hatte auch mein Religionslehrer uns schon recht gut erklärt.

Ich habe den Eindruck, dass die Glaubwürdigkeit der Bibel von Jugendlichen viel fundamentaler in Frage gestellt wird, und wenn ich ehrlich bin, ist das auch mein Problem: Die Zeit, in der die Bibel verfasst wurde, liegt doch über 1000 Jahre vor der Aufklärung. Waren die Menschen damals nicht wahnsinnig naiv und wundersüchtig? Da hat die Aufklärung uns doch wesentlich weiter gebracht. Die Verfasser der Bibel sind aber Kinder ihrer Zeit und teilen ja wohl deren Leichtgläubigkeit. Bricht damit die Glaubwürdigkeit der Bibel nicht in sich zusammen?

Es würde mich brennend interessieren, wie Du das siehst.

Und beim Thema Dreifaltigkeit haben wir beide wohl zu hoch angesetzt. Ich habe mal einen Mitschüler darauf angesprochen; er ist eigentlich recht ernsthaft und interessiert. Aber dann war ich doch etwas schockiert, dass er meinte, das wäre ihm alles zu hoch, man wüsste ja nicht einmal, ob Gott überhaupt existiert. Wenn er etwas glaube, dann seien es die Ergebnisse der Naturwissenschaften.

Ich konnte in dem Moment nicht wechseln. Kannst Du mir vielleicht ein paar schlagkräftige Argumente für die Existenz Gottes liefern? Das wäre super.

Viele Grüße

Bernd